Chronik:  Katholische Kirchengemeinde Bopfingen


In der Freien Reichsstadt Bopfingen wurde um 1546 die Reformation eingeführt. Bis dahin war die Pfarrkirche St. Blasius, die heutige Stadtkirche, deren Ursprung auf das 12. Jahrhundert zurückgeht, die Kirche für die katholische Gemeinde. In dieser Kirche befindet sich auch der spätgotische Marienaltar von dem bekannten Nördlinger Künstler Friedrich Herlin aus dem Jahre 1472.

 

Ab 1546 gab es in Bopfingen keine katholische Gemeinde mehr bis zum Ende der Freien Reichsstadt im Zuge der  Mediatisierung und letztlich der Eingliederung in das Königreich Württemberg im Jahre 1810.

 

Erst danach im Jahre 1811 zog das erste katholische Ehepaar nach Bopfingen und bis zum Jahre 1880 waren es bereits 213 Katholiken. Sie  gehörten  alle zur Flochberger Pfarrgemeinde.

 

Nach Gründung eines “Katholikenvereins“ in Bopfingen im Jahre 1880 wurde dann das St. Josephkirchlein erbaut an der Stelle wo die heutige St. Josephkirche steht, und im Jahre 1885 eingeweiht. Im Jahre 1886 kam dann noch  eine katholische Konfessionsschule hinzu.

 

Nachdem nun die Bopfinger Katholiken ein eigenes „Gemeindezentrum“ hatten wurde die Gemeinde als ein Expositurvikariat  ( kirchliche Außenstelle) der Pfarrei Flochberg geführt.
Im Jahre 1906 wurde dann in Bopfingen eine selbständige eigene Stadtpfarrstelle geschaffen.      

 

Die weitere Entwicklung der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph Bopfingen ersehen Sie aus folgender Auflistung:

 

1885  Einweihung der ersten St. Josephskirche
1906 St. Josephsgemeinde wird selbständige Pfarrei
1934 Errichtung einer Schwesternstation — 1975 aufgelöst wegen Mangel an Ordensschwester
1945 Einrichtung des katholischen   Kindergarten St. Joseph in der Badgasse
1949 Gründung der Kolpingfamilie
1953 24./25. Okt. Weihe der neuen St. Josephskirche

 

1957 Gründung St. Georgspfadfinder Stamm Bopfingen
1963/64 Kindergarten St. Joseph und das neue Pfarrhaus werden gebaut
1964 Katholischer Frauenbund wird gegründet
1972 Neuer Kindergarten in der Mozartstr. St. Franziskus eingeweiht
1972 Umgestaltung der St. Josephskirche gemäß der Liturgiereform nach den Plänen von Karl Blau – Schöpfer des Altarbildes -zusammen mit dem Fachberater          Pfarrer Graf Adelmann
1973 Einweihung der modernisierten St. Josephskirche
1979 Neue „Deininger u. Renner”- Orgel
1983 Katholisches Gemeindehaus eingeweiht durch Domkapitular Bour
1985 Kirchliche Sozialstation — Trägerschaft Katholische Kirchengemeinde
1988 Außenrenovation der Kirche und Sakristeianbau
1995 Shalomgruppe wird gegründet
1998 Grundlegende Innenrenovation der St. Josephskirche
2001 Bildung der Seelsorgeeinheit „Ipf”  aus ehemals sieben selbständigen Kirchengemeinden
2013 Der gesamte Kirchenvorplatze wird neu gestaltet

 

Die katholischen Pfarrer der Pfarrkirche St. Blasius vor der Reformation:

 

1279-1311      Chunrad,   1283-1311 Dekan in Bopfingen
1322-1347      Wernherr v. Schwennenbach, Dekan
1360-1400      Anhans, Herr Ludwig, Stadtpfarrer, 1362-1373 Dekan        [Anmerkung: Bopfingen ist seit 1373 nicht mehr Dekansitz]
1409                Renner Ulrich  
1422                Leutgeb Jakob
1500-1508      Kon Ulrich
1517                Fischer Kaspar
1533                Back Wolfgang und Weingärtner Jodokus
1541-1546      Vogler Johann M.
1546 Reformation in der Reichsstadt Bopfingen  

 

Die Pfarrer von St. Joseph in Bopfingen:

 

1885 der erste Expositurvikar welcher die neugebaute Kirche und Pfarrgemeinde betreute, war H. Max Bökeler, der von September 1885 hier war. Derselbe war zugleich Redakteur des „Anzeiger vom lpf” und hat sich der Pflege des Kirchengesangs angenommen u. auch eine „Hymne an Cäcilia” komponiert, die bei der Erstaufführung im November 1886 großen Beifall erntete. Bökeler ist als Pfarrer von Oberdischingen 1907 gestorben.

 

1887-1889 Sein Nachfolger wurde Pfr. Johann Scheuerle, der von Mai 1887 bis Mai 1889 segensreich wirkte.

 

1889  Nur einen Monat war der dritte Seelsorger hier tätig, H. Bernhard Blessing (sein Bruder war Missionsbischof in Amerika, der später lange Jahre in Kerkingen Pfarrer war und als Pfarrer von Kanzach Kreis Riedlingen gestorben ist).

 

1889-1909 Umso länger durfte sich die Pfarrgemeinde des 4. Seelsorgers erfreuen. H. Robert Burkart,  zuerst als Expositurvikar, später erster Pfarrverweser und dann  erster ständiger Stadtpfarrer.  Er erbaute die Lourdesgrotte, neben der Kirche.

 

1909 Als nachfolgender Stadtpfarrverweser von Januar bis Oktober 1909 war Anton Fischer tätig.
1909-1914 Ihm folgte als zweiter ständiger Stadtpfarrer H. Anton Harsch vom Oktober 1909 bis November  1914. Er war im „Nebenamt” Baumeister und großer Kunstkenner und Sammler kirchlicher Kunstwerke. Der Plan einer neuen katholischen Kirche in Bopfingen wurde unter seiner Mitwirkung von zwei Stuttgarter Architekten entworfen. Leider hat die Folgezeit, Krieg, Inflation und Tod des Stadtpfarrers die Ausführung unmöglich gemacht.

 

1914-1916 Stadtpfarrverweser Vikar Mundling
1916-1936 Franz Xaver Kräutle Stadtpfarrer geb. 1879 in  Munderkingen gest. 01.04.1960 in Unterwachingen
1936-1962 Eugen Gasser Stadtpfarrer , Bischöflicher Kommissär,   geb. 05.10.1896 in Bad Ditzenbach gest. 25.05.1979 in Bad  Ditzenbach
1962-1969 Alfred Groß Stadtpfarrer geb. 17.06.1914 in Wernau   gest. 14.06.1969 Uni-Klinik Würzburg
1969-1983 Andreas König Stadtpfarrer und Dekan geb. 22.03.1913  in Unterwilflingen gest. 12.05.1988 in Wallerstein
1983-1991 Bernhard Glatz Stadtpfarrer geb. 12.04.1928 Rottweil.   Ab 1991 im Ruhestand in Blaufelden und dort verstorben am  05.07.2012
1991- 2000  Wunibald Reutlinger Stadtpfarrer